Linkaufbau – mehr Schaden als Nutzen?

Linkaufbau – mehr Schaden als Nutzen?

Im unten verlinkten Artikel präsentiert der Online-Berater Carson Ward sieben Argumente dafür, das Wort “Linkaufbau” aus dem Gebrauchswortschatz im Online-Marketing zu streichen. Linkaufbau, so Ward, ist ein falsches Ziel und lenkt von den eigentlichen Aufgaben des Online-Marketing ab. Sind wir nach dem letzten Penguin-Update von Google jetzt tatsächlich an einem Punkt angekommen, wo Linkaufbau mehr schadet als nutzt? Ideen und Tipps für eine Content-First Strategie.

Links, hieß es doch immer, sind die Währung des Web, und Linkaufbau war eine Säule des Online-Marketing. Mehr Links, desto mehr Google-Power, desto mehr Traffic und mehr Profit. Über diese ganze Konzentration auf den Linkaufbau kann in Vergessenheit geraten, dass ein Link für Google ursprünglich das Äquivalent einer Empfehlung war. Linkaufbau, das war das Äquivalent zum Empfehlungsmarketing in der offline Welt, aber Links können genauso täuschend und unehrlich eingesetzt werden wie Schleichwerbung im Fernsehen.

Neu ist also, dass Google manipulativ betriebenen Linkaufbau als Verstoß gegen die Webmaster-Richtlinien wertet. Google erkennt und bestraft Links, die “den PageRank und das Ranking beeinflussen” sollen. Explizit genannt werden dort u.a.

gekaufte Links
auffälliger Einsatz von Keywords-optimierten Text-Links in Beiträgen für Artikelportale, Pressemitteilungen und in Gastartikeln
Forumkommentare mit optimierten Links im Post oder in der Signatur
Seitenweite Fußzeilen-Links, die nicht redaktionell gesetzt/begründet sind
Links von Verzeichnissen oder Lesezeichen-Websites geringer Qualität

Dies ist das Umfeld, in dem nun Carson Ward seine Argumente entwickelt, ganz auf den Begriff und den Prozess des Linkaufbaus zu verzichten. Hier seine Thesen und eine kurze Übersetzung bzw. Erklärung dazu:

Link building isn’t a process or goal – Linkaufbau ist kein Ziel an sich. Links sollten verdient sein, nicht akquiriert oder mit Spamtechniken generiert.
Google wants to kill “link building” as a process – Google will Link-Building als Selbstzweck unterbinden. Linkaufbau sollte das Ergebnis sein, nicht ein aktiv gesteuerter Prozess
Modern Google is not a link-counting machine – Salopp übersetzt: Google ist kein Erbsenzähler – es kommt nicht auf die Menge an.
Qualifying “good links” doesn’t stick. – Was ein wertvoller Link ist, lässt sich nicht so leicht behaupten bzw. nachweisen.
Link obsession can hurt relationships – Die Konzentration auf Verlinkungen schadet der Pflege von Beziehungen …
Focusing on links leads to missed opportunities – Die Konzentration auf Links führt zu verpassten Gelegenheiten.
Marketers should differentiate their services from spammers – Seriöse Online-Marketer gehen auf Distanz zu Link-Spammern.

Was sind die Alternativen zu Link-Building?

Carson Ward schreibt, er habe sich in den letzten Monaten folgende “bessere” Fragen gestellt:

Was können wir tun, um die Sichtbarkeit zu verstärken und Aufmerksamkeit zu erzeugen?
Was, um mehr qualifizierte Besucher auf die Websites zu ziehen?
Was, um mehr Gewinn aus jedem qualifizierten Besucher zu erzielen?

Freiwillig gesetzte Links sind, so Ward, Folge einer guten Content-Strategie. Aber nicht ihr einziger Zweck. Die Priorität ist der Inhalt, der Hauptzweck ist Gewinn. Ein Link ist nur nur eine Folge und die Zahl von Links nicht mehr als ein Messwert unter vielen, um die Qualität einer Content-Strategie zu bewerten. Genau das scheint der Punkt der letzten Google-Penguin-Updates zu sein.

Ward ist nicht der einzige, der einen Wechsel in der Zielsetzung des Online-Marketing empfiehlt. Auch Danny Sullivan von SearchEngineLand sieht die Google-Algorithmus-Updates als Weckruf. Ja – Links sind wertvoll – aber kaum diejenigen, die leicht zu gewinnen sind: “Yes, you want links, but links that are hard to get, that take effort to obtain, that you’ve somehow earned, not easy links” (Quelle)
Trennung von Redaktion und Werbung – nofollow-Links

Auf jeden Fall sollten Links, die nicht eindeutig redaktionell begründet sind oder die keinen direkten Mehrwerts für den Besucher beeinhalten, deutlich mit rel=”nofollow” gekennzeichnet werden – so die Empfehlung von Google.

Mit anderen Worten: Werbung soll auch als Werbung gekennzeichnet werden. Als Inhalt getarnte Werbung – also Schleichwerbung oder unlautere Werbung – wird Google zunehmend erkennen. Ein solcher Link zählt für Google nicht mehr als Empfehlung, sondern kann als Manipulationsversuch bestraft werden.

Google führt mit der Bestrafung unlauterer Links also online ein, was auch offline geächtet ist. Denn in den Rundfunkstaatsverträgen und z.B. im deutschen Pressekodex ist die Trennung von Werbung und Redaktion schon lange verankert.
Ist Link-Building tot?

Nein, vorausgesetzt man hat Inhalte, auf die zu verlinken sich für andere redaktionell als Mehrwert erweisen könnte. Put Content First!

Wer solche Partner sucht, deren Inhalte durch Links zu Ihrem Content redaktionell aufgewertet werden könnten, kann hier eine verblüffende Liste mit 10000 praktischen Suchabfragen finden.



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